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BRONZEGUSS

FERTIGUNG EINER NEGATIVFORM FÜR EIN GUSSVERFAHREN

Der Prototyp einer Skulptur hat seine Vollendung gefunden und wird von mir signiert. Die kleineren »Schmuckwerke« und »Motivationswerke« werden von mir aus Wachs modelliert, die großen »Lebenswerke« aus Beton. Mit meinem Prototyp fahre ich in die Kunstgießerei und beginne mit der Abformung der Negativform.

Mit der Oberflächenbehandlung starte ich. Die Oberfläche wird gereinigt und mit einem Trennmittel bestrichen. So läßt sich zum späteren Zeitpunkt Ton und Silikon leicht ablösen, ohne das Original zu beschädigen.

Auf einem Holzbrett wird die Skulptur mit getrockneter Oberfläche drapiert. (Foto unten links) Große Skulpturen müssen zwecks Umsetzbarkeit in Einzelstücke zerlegt werden. Ungefähr bis zur Hälfte wird die liegende Skulptur mit Ton abgeteilt.

Jetzt wird die erste Silikonschicht dünn aufgetragen (Foto ganz unten links), um alle Feinheiten und Strukturen im erstellten Bronzeguss abzubilden. Zwecks Stabilisierung folgt der ersten getrockneten Silikonschicht die zweite. (Foto rechts) Diese ist zähflüssiger und wird millimeterdick aufgetragen. Nach mehreren Stunden ist diese durchgetrocknet und die anstehende Stützform wird gefertigt. Die »Harte Schale« kleinerer Skulpturen besteht aus Gips. Wegen des Gewichtes wird die Stützform bei größeren Skulpturen aus Kunstharz mit Faserzusatz gebildet.

VOM PROTOTYP ZUM WACHSABDRUCK

 

Am nächsten Tag wird das gute Stück gewendet. Der Ton wird abgenommen und letzte Tonreste sorgfältig entfernt. Nun das Gleiche Prozedere auf der anderen Seite. Am Folgetag ist alles passend getrocknet. Die Gips- oder Kunstharzschale wird wie ein Überraschungsei geöffnet, der Prototyp entfernt.

Sorgsam wird nun im inneren eine hauchdünne Wachsschicht aufgetragen. (Foto rechts)
Dann werden die zwei Schalen, wieder zusammengefügt und bei Gips mit Klebeband stabil verbunden. Kunstharz läßt sich sogar gut verschrauben. (Foto rechts)

Mit geschmeidigen, rührenden Bewegungen wird Wachs im Innern der Form gut verteilt. Ein Abbild vom Prototyp aus Wachs, innen hohl, entsteht. (Fotos unten) Wie bei einem Schokoladen-Osterhasen. Die Verbindungsnaht der beiden Hälften ist beim Schokohasen gut sichtbar. Diese Trennnaht wird im Falle der abgeformten Wachsteile bis zur Unsichtbarkeit sorgfältig abgetragen.

WACHSAUSSCHMELZVERFAHREN

Die Wachsskulptur erhält eine Keramikschicht, panierter Anblick (siehe Foto rechts), und wird anschließend gebrannt. Wachs fließt heraus. Eine leere Keramikform bleibt zurück. Diese dient als Füllkörper, wird satt in festgeklopftem Spezialsand gebettet, um mit flüssiger, heißer Bronze gefüllt zu werden.

Dies ist in meinem Film »Entstehung Kriegerin des Lichts« recht beeindruckend zu sehen.

Nach Abkühlung wird die Keramik mit einem Hammer behutsam entfernt.

Der Gusskanal wird abgeflext, weitere Handarbeiten folgen.

Sind alle Unebenheiten geglättet, wird die Bronzeskulptur gesandstrahlt und erhält ihre Patina. Final wird eine Wachsschicht aufgetragen.

EIN VIELSCHICHTIGER PROZESS IST VOLLBRACHT

EINE BRONZESKULPTUR IST VOLLENDET. VON GENERATION ZU GENERATION KANN SIE ÜBER JAHRTAUSENDE WEITERGEREICHT WERDEN. EINE LOHNENSWERT INVESTITION.

Juli 2021

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